Julies sechsjähriger Sohn, Jamie, liebte ihren Elf on the Shelf, Sparkle.
Jedes Weihnachten brachte Sparkle Freude, Lachen und ein wenig Feiertagsmagie.
Doch dieses Jahr überbrachte der Elf etwas anderes: eine erschreckende Nachricht. „Sie ist nicht deine echte Mutter.“
Erschüttert und verzweifelt, Jamie zu schützen, entdeckte Julie ein finsteres Komplott – ein Sprachrekorder, versteckt in Sparkle. Was sie fand, würde ihre Liebe und Stärke als Mutter auf die Probe stellen.
Jeden Dezember verwandelte Julie ihr Zuhause in ein Winterwunderland.
Funkelnde Lichter schmückten jede Ecke, der Duft von Zimt lag in der Luft und Sparkle, ihr geliebter Elf, brachte Jamie täglich Überraschungen.
Jeden Morgen rannte Jamie durchs Haus, suchte nach Sparkles Versteck und kicherte über ihre Streiche. Aber dieses Jahr fühlte sich alles anders an.
Es begann mit subtilen Veränderungen. Jamie war nicht so aufgeregt wie sonst.
Eines Morgens runzelte er die Stirn, als er Sparkle ansah, und murmelte: „Es ist mir egal, wo sie heute ist.“
Julie lachte darüber, dachte, er sei nur in einer Laune.
Doch in den nächsten Tagen wurde Jamie immer stiller, uninteressiert am Baum, dem Adventskalender oder sogar seinen Lieblingsweihnachtsfilmen.
Julie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte.
Der Wendepunkt kam zwei Morgen später.
Julie fand Jamie, der mit verschränkten Beinen auf dem Boden saß und Sparkle ansah.
Seine kleinen Fäuste waren geballt, und seine Wangen waren mit Tränen bedeckt.
„Jamie, Liebling, was ist los?“ fragte sie und kniete sich neben ihn.
Er zuckte vor ihrer Berührung zurück. „Nichts, Julie.“
Ihr Herz sank. Er hatte sie noch nie bei ihrem Vornamen genannt.
„Baby, bitte sprich mit mir.“
Er zögerte, bevor er ihr in die Augen sah, seine Stimme zitterte.
„Der Elf hat mir gesagt, du bist nicht meine echte Mutter.“
Julie erstarrte. „Was?“
„Sparkle hat es mir gesagt“, sagte er, seine Stimme brach. „Sie würde nicht lügen. Sie ist magisch! Du hast immer gesagt, sie ist magisch!“
Julies Gedanken rasten. Wie konnte das passieren? Sparkle konnte nicht sprechen. Jemand musste diese Idee in Jamies Kopf gesetzt haben – aber wer?
Sie zog Jamie in ihre Arme, obwohl er sich gegen sie sträubte. „Jamie, hör mir zu.
Ich bin deine Mutter. Ich habe dich jeden Tag geliebt, seit dem Moment, in dem du geboren wurdest.
Erinnerst du dich an die Fotos von mir, wie ich dich im Krankenhaus halte? Die sind echt, Liebling.“
Er schaute unsicher. „Aber Sparkle hat gesagt…“
Julies Rücken prickelte vor einer Mischung aus Angst und Wut. „Sparkle kann nicht sprechen, mein Schatz.
Sie ist nur ein Spielzeug.“
Jamie schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Ich habe sie gehört. Sie hat gesprochen.“
In dieser Nacht, nachdem Jamie eingeschlafen war, schlich Julie ins Wohnzimmer und nahm Sparkle.
Sie untersuchte den Elf sorgfältig. Nichts schien ungewöhnlich – nur Stoff, Füllung und Fäden.
Aber als sie ihn in den Händen drehte, hörte sie ein leises Klicken.
Ihr Magen drehte sich um.
Vorsichtig schnitt sie eine kleine Naht an Sparkles Rücken auf. Versteckt darin war ein winziger Sprachrekorder.
Julies Hände zitterten, als sie auf Play drückte.
Rauschte es statisch, gefolgt von einer ruhigen, verzerrten Stimme, die den Ton einer Frau nachahmte:
„Sie ist nicht deine echte Mutter, Jamie. Sie lügt dich an.“
Julie fühlte eine Welle der Übelkeit. Es gab nur eine Person, die dahinterstecken konnte: Thomas, ihr Ex-Mann.
Vor Jahren war Thomas ein abwesender Vater, der selten zu Besuch kam und nur das Minimum an Unterhalt zahlte.
Nach ihrer Scheidung erhielt Julie das volle Sorgerecht für Jamie, und Thomas verschwand in den Hintergrund.
Doch vor sechs Monaten war er wieder aufgetaucht und behauptete, er wolle sich wieder mit Jamie verbinden.
Er begann, Geschenke zu schicken, leere Versprechungen zu machen und Besuche zu verlangen.
Julie hatte vermutet, dass er andere Absichten hatte, aber sie hätte nie mit einem solch manipulativen Plan gerechnet.
Am nächsten Morgen konfrontierte Julie ihn.
„Triff mich bei Java & Joe’s“, sagte sie am Telefon, ihre Stimme kalt.
Thomas kam ins Café, sein üblicher selbstgefälliger Ausdruck auf dem Gesicht. Julie schob den Sprachrekorder über den Tisch und drückte auf Play.
Die Farbe verließ sein Gesicht. „Du hast das in Jamies Elf versteckt“, sagte Julie, ihre Stimme ruhig, aber kochend vor Wut. „Du hast sein Vertrauen missbraucht, um ihm zu schaden. Warum, Thomas?“
Er lachte nervös. „Du übertreibst –“
„Übertreibung?“ Ihre Stimme schnitt durch die Luft wie ein Messer.
„Du hast unseren Sohn erschreckt! Du hast Zweifel in seinen Kopf gepflanzt, was mich betrifft. Warum?“
Thomas zögerte, bevor er die Wahrheit zugab.
Er hatte kürzlich wieder geheiratet, und seine neue Frau, Denise, wollte verzweifelt ein Kind. „Sie kann keine Kinder bekommen, Julie.
Jamie verdient ein stabiles Zuhause mit beiden Eltern. Er sollte bei mir leben.“
Julie ballte die Fäuste. „Also war dein Plan, einen sechsjährigen Jungen glauben zu lassen, dass ich nicht seine Mutter bin? Ein Gerät in seinen Elf zu pflanzen?
Hast du irgendeine Ahnung, was du ihm angetan hast?
Was du mir angetan hast?“
Thomas grinste. „Jamie ist dir sowieso schon entfremdet. Das wird das Gericht sehen. Wir werden um das Sorgerecht kämpfen.“
Julie beugte sich vor, ihre Stimme gefährlich ruhig. „Hier ist, was passieren wird.
Du lässt mich und Jamie in Ruhe. Keine Besuche. Keine Anrufe. Nichts.
Ich habe diese Aufnahme und meine Sicherheitskameras haben dich dabei erwischt, das Gerät zu pflanzen. Versuch’s, Thomas.“
Seine Selbstsicherheit zerbrach, als ihm klar wurde, dass sie nicht bluffte.
Als Julie nach Hause kam, spielte Jamie mit seinen Spielsachen im Wohnzimmer. Er schaute auf und lächelte zum ersten Mal seit Wochen.
„Mama, wo ist Sparkle?“, fragte er.
„Sie ist wieder dort, wo sie hingehört“, sagte Julie sanft. „Und sie bringt jetzt nur noch gute Nachrichten.“
In dieser Nacht, als Julie Jamie ins Bett brachte, hielt er ihre Hand fest. „Mama?“, flüsterte er.
„Ja, Liebling?“
„Ich bin froh, dass du meine Mama bist.“
Tränen füllten Julies Augen, aber sie hielt ihre Stimme ruhig. „Ich auch, Jamie. Mehr als alles andere.“
Sparkle brachte nicht nur Magie an diesem Weihnachten – sie brachte die Wahrheit ans Licht.
Julie wusste, dass sie jede Schlacht kämpfen würde, um ihren Sohn zu schützen.
Was auch immer Thomas als nächstes versuchte, sie war bereit.
Was Denise betrifft, so tat Julies Herz für ihre Kämpfe weh.
Aber Jamie war ihr Sohn. Niemand würde ihn ihr wegnehmen.